Das in den Barockräumen des Kaunicky-Palastes untergebrachte Mucha-Museum ist ganz dem großen tschechischen Künstler gewidmet. Der Meister war ein bekannter Vertreter des Jugendstils. Das Museum wird heute von der Mucha-Stiftung verwaltet.
Wer war Alfons Mucha?
Alfons Mucha war ein tschechischer Künstler, der eine gewisse Zeit seines Lebens in Paris lebte und arbeitete. Hier schuf der Meister einige seiner berühmtesten und beliebtesten Werke. Er experimentierte mit verschiedenen Maltechniken und schaffte es, die französische Kunst des frühen 20. Jahrhunderts zu beeinflussen. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass er als völlig Unbekannter nach Frankreich kam.
Sein Name ist untrennbar mit dem von Sarah Bernhardt verbunden, einer Schauspielerin, mit der er lange Zeit Hand in Hand arbeitete und die er mehrfach porträtierte. Auch dies trug zu seinem Ruhm und Erfolg bei, und in kürzester Zeit begann Mucha, auch Schmuck, die Einbände wertvoller Buchausgaben, die Seiten einiger Zeitschriften und sogar Möbel zu entwerfen.
Mucha-Museum

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Das Mucha-Museum bietet dem Besucher einen Einblick in das Leben und die Werke des tschechischen Meisters. Vor allem aber hat die Stiftung Wert darauf gelegt, Erinnerungsstücke aus der französischen Zeit auszustellen.
In den Räumen des Kaunicky-Palastes befinden sich daher Skizzen, aber auch Plakate, Leinwände und dreidimensionale Originalwerke.
Es gibt auch eine originalgetreue Rekonstruktion des Pariser Ateliers von Mucha. Das Museum beherbergt auch ein Nebengebäude, in dem das künstlerische Leben des Meisters nach seiner Rückkehr nach Prag rekonstruiert wird. In diesen Räumen sind auch Erinnerungsstücke aus dem Privatleben des tschechischen Künstlers zu sehen.
Was man im Mucha-Museum sehen kann

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Dekorative Tafeln, oft inspiriert von Blumen oder Jahreszeiten, gehören zu den beliebtesten Kunstwerken. Sie wurden in Lithografie hergestellt und zu relativ niedrigen Preisen verkauft, um auch die ärmsten Haushalte zu verschönern. Zu den bekanntesten gehören die Serien Blumen, Jahreszeiten, Tierkreiszeichen und Die vier Teile des Tages(Éveil du matin, Éclat du jour, Réverie du soir, Repos de la nuit).
Ein weiteres faszinierendes Element sind die Werbeplakate. Die Theaterplakate für Sarah Bernhardt, von denen Gismonda das berühmteste ist, und die Werbekampagnen für Produkte wie Hiob-Zigaretten zeigen Muchas typischen Stil: weibliche Figuren mit eleganten Zügen, geschwungenen Linien und weichen Farben. Diese Plakate hatten einen revolutionären Einfluss auf die grafische Gestaltung der damaligen Zeit und beeinflussten die europäische Plakatkunst entscheidend.
Im Rahmen der (aktuellen und vermutlich zukünftigen) Ausstellung ist ein Abschnitt dem Pariser Atelier gewidmet, in dem das Atelier, in dem Mucha arbeitete, nachgebildet ist. Originalmöbel, Dokumente und persönliche Gegenstände lassen die Atmosphäre der damaligen Zeit wieder aufleben und versetzen den Besucher mitten in das kreative Leben des Künstlers.
Bei den Werken auf Leinwand sticht das berühmte Slawische Epos hervor, eine Serie von zwanzig monumentalen Gemälden, die sich mit der slawischen Mythologie und der Geschichte des tschechischen Volkes befassen. Dieses Werk ist derzeit nicht im Mucha-Museum ausgestellt, sondern befindet sich im Schloss von Moravský Krumlov und wartet auf einen neuen, dauerhaften Standort. Derzeit laufen Verhandlungen, um das Werk nach Prag zu bringen, vielleicht in den künftigen Savarin-Palast, der einen geeigneten Raum für die Ausstellung dieser großen Gemälde bieten könnte.
Schließlich besitzt das Museum eine Auswahl kleinerer Werke und Skizzen: Skizzen, vorbereitende Zeichnungen, Illustrationen für Bücher, Briefmarken und sogar Schmuckentwürfe. Diese Materialien zeugen von Muchas außerordentlicher Vielseitigkeit, die von der Grafik über die Malerei und das Design bis hin zur angewandten Kunst reichte.
Das Mucha-Museum: derzeitiger Standort und künftige Verlegung
Derzeitiger Standort (Panská Straße, Prag 1)
- Das 1998 eröffnete Museum in der Straße Na Příkopě (unweit des Wenzelsplatzes) zeigt derzeit eine Auswahl von Plakaten, Skizzen und Reproduktionen.
- Es gibt eine Rekonstruktion im Stil von Muchas Pariser Atelier mit zeitgenössischen Möbeln und ein Video, das sein Leben nachzeichnet.
- Hervorzuheben sind die dekorativen Tafelbilder wie Die Blumen, Die Jahreszeiten und Der Tierkreis, die im Großformat gezeigt werden.
Die Mucha-Stiftung (die von den Nachkommen des Künstlers geleitet wird) hat jedoch die Beendigung ihrer Zusammenarbeit mit dem Betreiber des Ausstellungsortes angekündigt. Folglich werden die aktuellen Ausstellungen in der Panská-Straße von der Familie Mucha nicht mehr als „offiziell“ angesehen, sind aber weiterhin für Besucher geöffnet.
Neuer Veranstaltungsort (Savarin-Palast, geplante Eröffnung Februar 2025)
- Der neue Sitz des Mucha-Museums wird sich im Savarin-Palast befinden, einem renovierten Barockpalast in der Nähe des Altstädter Ringes im Herzen von Prag.
- Auf einer Ausstellungsfläche von rund 1.100 m² wird es eine noch größere Sammlung von Plakaten, Lithografien, Drucken, Zeichnungen und Gemälden beherbergen, darunter auch selten ausgestellte Werke.
- Geplant ist eine Eröffnungsausstellung, in der nach Angaben der Stiftung auch einige Vorstudien zu der monumentalen Serie Slav Epic gezeigt werden sollen.
Praktische Informationen: derzeitiger Standort (Panská-Straße)
- Anschrift: Mucha-Museum, Panská 7, Nove Mesto, Prag.
- Öffnungszeiten: täglich, 10 – 18 Uhr
- Ungefähre Preise:
- Erwachsene: 350 CZK (ca. 14 €)
- Kinder, Studenten und Personen über 65 Jahre: 280 CZK (ca. 11 €)
- Familien: 95 CZK (ca. 4 €) pro Person (je nach Art der Eintrittskarte/Aktionen).
- Die Preise können variieren und unterliegen Änderungen, so dass es ratsam ist, die aktuellen Tarife zu überprüfen.
- Wie man dorthin kommt:
- Metro: Haltestelle Muzeum (Linien A und C) oder Můstek (Linien A und B).
- Straßenbahn: Haltestelle Jindřišská (Linien 3, 9, 14, 24, 51, 52, 54, 55, 56, 58).
(NB: Diese Angaben können sich mit der Eröffnung des neuen Standorts ändern oder neu geordnet werden)
Häufig gestellte Fragen
Im Mucha-Museum können Sie Plakate, dekorative Tafeln, Skizzen und persönliche Gegenstände des Künstlers sowie eine Rekonstruktion seines Pariser Ateliers bewundern. Es ist eine hervorragende Gelegenheit, in die Welt des Jugendstils einzutauchen und Muchas stilistische Entwicklung zu entdecken.
Das Slawische Epos ist derzeit im Schloss in Moravský Krumlov (Mährisch Krumau), südlich von Prag, ausgestellt und wartet auf eine endgültige Lösung für seine Ausstellung. Es wird darüber verhandelt, dass es in einen speziellen Museumsraum in Prag zurückkehren soll, wahrscheinlich in den künftigen Savarin-Palast.
Der offizielle Umzug ist für Februar 2025 in den Savarin-Palast geplant, einen renovierten Barockkomplex im Herzen der Stadt. Dieser neue Veranstaltungsort verspricht eine umfangreichere und vielfältigere Ausstellung.
Das Museum in der Panská-Straße wurde 1998 mit Unterstützung der Familie Mucha eröffnet, aber die Zusammenarbeit endete 2024. Bis heute betrachten die Nachkommen des Künstlers nur das neue Projekt im Savarin-Palast als „offiziell“, während die Ausstellung in der Panská-Straße weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich ist, ohne dass die Mucha-Stiftung direkt daran beteiligt ist.
Für den derzeitigen Veranstaltungsort in der Panská-Straße ist dies nicht unbedingt erforderlich, aber es kann bequem sein, die Karten online zu kaufen (oft sind kleine Ermäßigungen oder Skip-the-line-Karten erhältlich). Für den künftigen Veranstaltungsort im Savarin-Palast ist es ratsam, die Buchungsmodalitäten zu prüfen, sobald aktualisierte Informationen verfügbar sind.
Sehenswertes rund um das Mucha-Museum
Was gibt es in der unmittelbaren Umgebung des Mucha-Museums zu sehen? Prag ist eine kulturell sehr reiche Stadt und nach der Besichtigung des Kaunicky-Palastes gibt es noch einige beeindruckende Denkmäler und Museen zu sehen. Über den schönen Wenzelsplatz könnte man zum Beispiel zum Gemeindehaus gehen . Man könnte auch das Wachsfigurenkabinett oder das Museum des Kommunismus besuchen.
Schlussfolgerungen
Das Mucha-Museum ist ein Juwel für Liebhaber desJugendstils und für alle, die den tiefgreifenden Einfluss dieses Künstlers auf die europäische Kunstszene des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts entdecken wollen. Jahrhunderts entdecken wollen. Die derzeitige Gestaltung ist eher zurückhaltend, bietet aber ein intensives und gut fokussiertes Erlebnis von Muchas grafischen Werken und seinem ikonischen Jugendstil.
Mit der Eröffnung des neuen Ausstellungsortes im Savarin-Palast wird sich der Umfang der Ausstellung beträchtlich erweitern, so dass auch weniger bekannte Werke und bisher unveröffentlichtes Material in den Vordergrund gerückt werden können. Wenn Sie sich für Kunst und Geschichte interessieren oder einfach nur neugierig sind, in der wunderschönen Umgebung Prags etwas Neues zu entdecken, empfehle ich Ihnen, das Mucha-Museum (aktuell oder zukünftig) auf Ihre Liste der Pflichtbesuche zu setzen. Muchas visuelles Universum mit seinen geschwungenen Linien und zarten Farben bietet eine einzigartige Reise in das goldene Zeitalter des Jugendstils.